Lehrstuhl für Geistige Entwicklung
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Projekt BIBU

Projekt BIBU

Projekt BIBU ist ein Forschungsprojekt, das aus Mitteln des Lehrstuhls finanziert wird.

Theoretischer Hintergrund

Forschung mit Menschen mit geistiger Behinderung wird in der Regel durch Defizite in Sprache, Konzentration und Aufmerksamkeit erschwert. Für die Frage, wie diese Personengruppe Bilderbücher verarbeitet, sind Eye-Tracker ein vielversprechendes Forschungsinstrument. Erste Untersuchungen von Farzin und Frenck-Mestre (2010) zeigten bei Menschen mit Trisomie 21 vielversprechende Ergebnisse und ebenen den Weg für zukünftige Untersuchungen von Augenbewegungen unter Zuhilfenahme eines Eye-Tracking-Gerätes als Maß für das Leseverständnis.
Im Projekt BIBU wird ein Eye-Tracker wird verwendet, um Einblicke in nicht sichtbare kognitive Informationsprozesse bei der Bilderbuchbetrachtung zu gewinnen. Eye-Tracking ermöglicht Aussagen darüber, welche Teile des Bilderbuchs die Empfänger wie lange und in welcher Reihenfolge ansehen (Blake, 2013). Ziel der Eye-Trackings ist es, Einblick in den Aufmerksamkeitsfokus des Betrachters zu bekommen. Gerade für Menschen mit geistiger Behinderung, die Schwierigkeiten haben Wahrnehmungsprozesse zu reflektieren, ist dies eine vielversprechende Untersuchungsmethode.

Ziel: Das Ziel des Projektes ist, die Informationsverarbeitungsprozesse von Schüler:innen mit geistiger Behinderung beim Rezipieren von Bilderbüchern zu erfassen. Im aktuellen Forschungsinteresse stehen zwei zentrale Fragestellungen:

  1. Welche Aneignungsleistungen werden beim Bilderbuchbetrachten den Kindern und Jugendlichen abverlangt und welche Faktoren nehmen darauf Einfluss (z.B. sozioökonomischer Status, IQ, Lesekompetenz…)? Daraus sollen didaktische Implikationen für den Unterricht von Schüler:innen mit geistiger Behinderung für die Arbeit mit Bilderbüchern abgeleitet werden.
  2. Welcher Eye-Tracker eignet sich für diese Zielgruppe am besten und ist am wenigsten störanfällig? Damit soll die Diagnostik und weitere Forschung von Menschen mit geistiger Behinderung vorangetrieben werden.

Mitarbeiter:
Prof. Dr. Peter Zentel, Manuel Schwartze und Ruth Sarimski