Studiengangskoordination Department Pädagogik - Lehramt Grundschule, Mittelschule, Sonderpädagogische Fachrichtungen und BA/MA Pädagogik
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Interview mit Dr. Michael Kirch zur digitaler Lehre im Online-Sommersemester 2020

München, 15.04.2020

Welche Plattform nutzen Sie um digitale Lehre umzusetzen?

Michael Kirch: Ich nutze seit vielen Jahren eine Plattform namens Edmodo. Da die LMU daten-schutzrechtliche Bedenken gegen Edmodo hat setze ich zusätzlich eigene Websites zu meinen Seminaren auf.

Das hört sich sehr komplex und nach viel Arbeit an.

M.K.: Ja, das ist richtig. Es lohnt sich nur dann, wenn ich das Ergebnis längerfristig nutze und das Ergebnis OER Standards entspricht.
An vielen meiner Seminare bzw. Projekte sind nicht nur Studierende, sondern auch Lehrkräfte und Erziehungskräfte beteiligt. Es gibt leider keine offizielle Plattform, die all diesen Zielgruppen zugänglich wäre.

Was ist für Sie für die Verwendung einer Lern-Plattform wichtig?

M.K.: Lehr- und Lernplattformen sollten intuitiv bedienbar sein, sie sollten von überall und jedem Gerät aus nutzbar sein. Sie sollten die Kommunikation, Kooperation, Kollaboration fördern und die Vernetzung der Interessierter untersützen.

Welche Lernformen planen Sie einzusetzen?

M.K.: Wenn ich mir überlege, wie ich meine Lehre in diesem Sommer gestalte, dann stelle ich mir zunächst einige Fragen und hoffe, dass deren Beantwortung passende Lehr- und Lernformen zu definieren.
Zum Beispiel:
Gibt es bereits Inhalte von mir, Kollegen oder im Web die ich nutzen kann und will?
Kann ich bestehende Inhalte nutzen, einfach verändern, um deren Qualität und Passung zu optimieren?
Wie kann ich das selbständige Lernen der Studierenden unterstützen?
Gibt es eine Möglichkeit trotz Corona den Berufsfeldbezug zu gewährleisten. Wie können meine Studierenden auch in den nächsten Wochen mit Schülern arbeiten.
Kann ich positive Erfahrungen, die ich in der Präsenzlehre gemacht habe, auch online umsetzen? Kann ich z.B. kooperative Methoden auch online realisieren?
Wahrscheinlich laufen unbewusst in mir noch viele weitere Fragen ab.

Die aktuellen Situation ist sicherlich für alle lehrreich. Haben Sie vor wöchentlich Präsenzsitzungen zu halten?

M.K.: Wenn mit Präsenzsitzungen Videokonferenzen gemeint sind … nein, ich treffe mich nicht wöchentlich mit den Studierenden. Ich versuche je nach Inhalt bzw. Zielsetzung einer Sitzung zwischen zeitgleichen Video-Besprechungen, asynchronen Selbststudium und der praktischen Umsetzung des Gelernten mit den Schülerinnen und Schülern abzuwechseln.

Wie planen Sie Leistungen zu erheben?

M.K.: Oh, das ist ein lästigstes Thema. Ich versuche mich an die Studienordnung zu halten und „pimpe“ diese Vorgaben bedarfsgerecht.

Wie denken Sie wird dieses Semester?

M.K.: Ich hoffe, dass wir den Mut haben viel auszuprobieren, dass wir nicht den Anspruch haben perfekt zu sein und dass wir unsere Fehler schätzen können.

Ja auch wir Lehramtsstudenten können hier viel für unsere berufliche Kompetenz lernen. Welche positiven Konsequenten ziehen Sie aus der aktuellen Situation?

M.K.: Ich hoffe, dass wir durch die aktuelle Situation besser lernen zu kooperieren. Hier denke ich an die Kooperation am Lehrstuhl, im Department aber auch universitätsübergreifend.
Die Zoom-Meetings ermöglichen es mir Kolleginnen in meiner Veranstaltung einzuladen, ich kann Kollegen anderer Universitäten bitten einen Beitrag in meinem Seminar zu halten und freue mich meinerseits, dass eine Online Veranstaltung von mir an der Universität Bamberg angeboten wird.

Wenn Sie also nach meinen persönlichen Konsequenzen fragen, dann möchte ich die Möglichkeiten zeit- und ortsunabhängig Kooperationsformen erhalten.

Vielen Dank für das Interview.

Dr. phil. Michael Kirch ist akademischer Rat, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Didaktik. Unter zahlreichen anderen Projekten betreut er unter anderem die Uni-Klassen an der LMU und setzt sich viel mit dem Bereich der Medienpädagogik in der Grundschule auseinander.